Präzision in der Mineraldüngerausbringung
Damit die Landwirtschaft ihre Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit erhalten und gleichzeitig nachhaltiger wirtschaften kann, bietet Amazone immer präzisere Maschinen und Verfahren an. Im Bereich der Düngetechnik ist es gerade in der jetzigen öffentlichen und politischen Diskussion wichtig, dass der Dünger sehr genau dosiert und exakt verteilt wird. Zudem wird man zukünftig mehr und mehr von der ganzflächigen Applikation zur teilflächenspezifischen Applikation kommen. Damit die Düngermenge, die durchschnittlich noch pro ha zur Verfügung steht, auch gezielt dem Bedarf der Pflanzen angepasst wird. In den Bereichen des Schlages, wo hohe Erträge zu erwarten sind und ein entsprechend hoher Düngerbedarf existiert, wird mehr gedüngt und in den Bereichen, wo geringere Düngermengen von der Pflanze benötigt werden, wird weniger gedüngt.
Aufs Kilo genau dosieren
Damit die Ausbringmenge beim Düngerstreuer permanent überwacht und geregelt wird, bietet Amazone für die Anbaudüngerstreuer ZA-V und ZA-TS sowie für den gezogenen Düngerstreuer ZG-TS die Ausstattung der Online-Wiegetechnik an. Bei dieser wird mit einer Frequenz von 200 Hz gewogen und alle 25 kg ein Abgleich zwischen Soll- und einem gemittelten Istwert durchgeführt. Sollte es auf Grund von sich ändernden Düngereigenschaften zu Veränderungen im Fließverhalten kommen und der Soll- und Istwert nicht mehr übereinstimmen, dann wird automatisch die Schieberöffnung angepasst. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass auf der gesamten Fläche die richtige Ausbringmenge appliziert wird. Dank der Wiegetechnik weiß der Fahrer zudem immer genau, wieviel Dünger er noch in seinem Behälter hat.
Neben der Genauigkeit in der Ausbringung spielt heute auch die Leistung und damit verbunden die maximale Ausbringmenge eine enorme Rolle. Durch die Mengenschieber des ZA-TS oder ZG-TS können Durchflussmengen zwischen 3 kg/min und 650 kg/min stufenlos eingestellt werden. Auf diese Weise können beispielsweise maximale Ausbringmengen von 500 kg/ha bei 36 m Arbeitsbreite und 22 km/h erzielt werden. Somit vereinigt sich Präzision mit höchster Schlagkraft.
Die Düngermenge nach Pflanzenbedarf gezielt verteilen
Bei einer weiteren Einschränkung der Düngerhöchstmenge pro ha, wird es zukünftig immer wichtiger, den Dünger gezielter dem Bedarf der Pflanze anzupassen. Dadurch kann bei Einschränkung der gesamten Düngerausbringmenge die Erträge und Qualitäten gesichert werden und trotzdem die Umwelt geschont werden. Dazu muss die Düngermenge nicht pro Schlag sondern individuell in Teilfläche geregelt werden. Dies kann entweder über das sogenannte Offline-Verfahren oder über das Online-Verfahren erfolgen. Beim Online-Verfahren wird der Düngerstreuer mit einem Sensor kombiniert, der sich entweder in der Fronthydraulik oder auf dem Dach des Schleppers befindet. Dieser Sensor analysiert während des Streuens den Düngerbedarf der Pflanze und passt die Ausbringmenge entsprechend an. Beim Offline-Verfahren wird im Vorfeld in einem Farm-Management-System auf Basis verschiedener Parameter wie bsp. Ertragskarten, Bodenkarten, Expertenwissen usw. eine Applikationskarte erstellt. Diese wird dann an das Terminal übergeben und die Ausbringmenge passt sich dank der genauen Positionsbestimmung über einen GPS-Empfänger, teilflächenbezogen an. Dabei kann nicht nur die Ausbringmenge des Streuers über die komplette Arbeitsbreite automatisch angepasst werden, sondern es kann sogar auf der linken Streuerseite eine andere Menge ausgebracht werden, als auf der rechten Streuerseite.
Damit die Düngermenge im Vorfeld nicht nur genau geplant werden kann, sondern auch während der Arbeit genau dokumentiert werden kann, können die Daten im Terminal über den sogenannten Task-Controller auch teilflächenspezifisch dokumentiert und in eine Farm-Management-Software übertragen werden.
Auf die Querverteilung kommt es an
Nicht nur die exakte Ausbringmenge ist entscheidend, sondern auch die präzise Querverteilung über die komplette Arbeitsbreite. Dabei arbeitet Amazone bei den Düngerstreuern mit dreieckigen Streubildern und einer doppelten Überlappung. So wird der Dünger beispielsweise bei einem Fahrgassensystem von 36m auf 72m gestreut, also bis zur nächsten Fahrgasse. Dadurch sind die Streubilder der Amazone-Düngerstreuer sehr stabil gegenüber äußeren Einflüssen.
Da die Düngereigenschaften einen enormen Einfluß auf die Querverteilung haben, sollte diese auf dem Acker überprüft werden. Denn die tatsächlichen Streueigenschaften können auf Grund von bsp. Lagerung oder Luftfeuchtigkeit in der Praxis von den ermittelten Einstellungen in unserer Streuhalle abweichen.
Einfache Überprüfung der Querverteilung mit Easy Check
Mit dem digitalen mobilen Prüfstand EasyCheck kann die Querverteilung des Düngers schnell und einfach direkt im Feld überprüft werden. Der Prüfstand besteht aus 16 Gummi-Fangmatten und einer App für das Smartphone. Besonderer Vorteil ist der einfache Transport der Fangmatten, die sehr platzsparend am Streuer oder Traktor mitgeführt werden können. Alle 16 Matten können gleichzeitig von einer Person getragen und somit schnell auf dem Feld ausgelegt werden. Die Fangmatten legt der Landwirt in der Fahrgasse und an gewissen Stellen zwischen den Fahrgassen aus. Danach wird die „Testfläche“ abgestreut und die Matten im Anschluss mit dem Smartphone abfotografiert. Sollte die Querverteilung nicht passen, bekommt der Fahrer in der App eine neue Einstellempfehlung für seinen Amazone-Streuer. Dieses Feature ist Teil der Amazone-„mySpreader“ -App. Mit dieser App kann der Anwender neben der EasyCheck-Funktionalität sämtliche Einstellinformationen zu unzähligen Streustoffen finden. Außerdem beinhaltet die App die Funktion EasyMix, mit der die beste Einstellempfehlung für eine Düngermischung aus unterschiedlichen Streustoffen gefunden werden kann. Alle Einstellwerte können je nach Ausstattung des Streuers dann über Bluetooth direkt an die Maschine gesendet werden, sodass der Streuer sich automatisch einstellen kann.
Permanente Überwachung der Querverteilung durch ArgusTwin
Damit die Querverteilung auch während des gesamten Streuvorgangs überwacht werden kann, können die Streuer ZA-TS und ZG-TS mit dem Sensorsystem ArgusTwin ausgestattet werden. Mit ArgusTwin wird der komplette Streufächer auf der rechten und linken Seite durch 14 Radarsensoren permanent überwacht. Bei Abweichungen wird die Querverteilung über eine Anpassung des elektrischen Einleitsystems automatisch korrigiert. Dies kann für jede Seite individuell passieren und gewährleistet so eine optimale Querverteilung.
Perfekte Querverteilung unter Windeinfluss
Für schwierigere Windstandorte bietet AMAZONE mit WindControl eine Ergänzung des ArgusTwin-Systems an. Durch WindControl nach Prof. Dr. Karl Wild, HTW Dresden, kann auch der Windeinfluss auf das Streubild permanent überwacht und automatisch ausgeglichen werden. Ein an der Maschine montierter Windsensor erfasst dabei sowohl die Windgeschwindigkeit als auch die Windrichtung. Anhand dieser Daten berechnet der Job-Rechner in Verbindung mit den Informationen von ArgusTwin neue Einstellwerte für den Aufgabepunkt und die Streuscheiben-Drehzahl, die automatisch angepasst werden. Auf diese Weise wird der Windeinfluss automatisch ausgeglichen und damit eine optimale Querverteilung sichergestellt.
Exaktes Schalten am Vorgewende und in Teilbreiten
Für ein exaktes Schalten in Keilen und am Vorgewende bietet Amazone für Düngerstreuer, Pflanzenschutzspritzen und Sämaschinen die automatische Teilbreitenschaltung GPS-Switch an. Dabei schalten sich die Teilbreiten positionsbezogen automatisch ein und aus. Je nach Typ und Ausstattung bieten die Amazone-Düngerstreuer bis zu 128 Teilbreiten. Besonders hervorzuheben ist, dass die Amazone-Streuer die Teilbreiten anhand der Form einer Streuniere schalten. Denn im äußeren Bereich endet die Streuniere nicht auf Höhe der Streuscheiben, sondern dort wird der Dünger weiter nach vorne geworfen. Beim Eintreffen des Streuers auf das Vorgewende werden demnach zunächst die äußeren Teilbreiten ausgeschaltet und schließlich die Inneren hinter dem Streuer. Beim Verlassen des Vorgewendes werden zuerst die äußeren und anschließend die inneren Teilbreiten eingeschaltet. Beim Schalten in Keilen können die Teilbreiten, wie bei der Spritze, von außen nach innen und über die Mitte hinweg bis zur anderen Seite geschaltet werden. Durch die automatische Teilbreitenschaltung lassen sich je nach Flächenstruktur zwischen 5-10 % an Dünger einsparen. Zudem sind die Bestände im Bereich der Vorgewende und Keile deutlich gleichmäßiger. Lagergetreide wird durch ungewollte Überdüngung vermieden.